16.06.20

Zwei Schafböcke fressen nebeneinander

Muntere Schafe im Weinberg

Mäh!

Die Lösung: 43568889.

So viele Grashalme wachsen auf unserer Weide. Welch eine Zählleistung, welch ein wissenschaftlicher Durchbruch für mich! Die Badische Zeitung ist informiert, vermutlich werden Sie das bald auf der Titelseite entdecken können. Leider sind wir gestern schon auf die nächste Weide weitergezogen und ich muss wieder von vorne mit Zählen beginnen...

Auf unserer neuen Fläche gibt es auch wieder Blätter der Reben zum Fressen! Das ist eine willkommene Abwechslung. Ich ernähre mich ja aus Überzeugung streng vegan und etwas Reblaub ergänzt meinen ausgeklügelten Ernährungsplan hervorragend. Ein köstliches Gutedel-Blättchen? Ehrlich gesagt: Ich würde die ganze Rebe kahlfressen! Nur die unreifen Beeren schmecken fürchterlich.

Die Winzer hier haben die Reben so wachsen lassen, dass ich als relativ (!) kleines Schaf nur an die untersten Blätter komme. Sie nennen das „Traubenzonenfreistellung“. Ich nenne das „Unverschämtheit“!

So oder so: Dadurch, dass wir nur bis zu einer bestimmten Höhe fressen können, werden die zukünftigen Trauben von beschattenden Blättern befreit, ohne dass die Rebe zu viel Laub verliert. Licht und Luft ist sehr positiv für die Trauben- und Weinqualität. Sonst wird diese "Traubenzonenfreistellung" meist mit der Hand vom Winzer selbst erledigt. Aus diesem Grund, das kann ich Ihnen verraten, sind auch nur wenige Schafe gut für den Einsatz in normalen Reben geeignet sind und – was soll ich sagen – ich bin so einer.

Übrigens bin ich ja ein schwarzes Schaf und was Sie garantiert nicht wussten: Einige schwarze Schafe wurden früher gerne in Herden mit vielen weißen Schafen gehalten. Wollte der Hirte wissen, ob seine Herde vollständig ist, hat er einfach die wenigen schwarzen Schafe gezählt und konnte dann ungefähr sicher sein, dass die Herde vollständig ist. Das ist Statistik. Oder hätten Sie Lust hunderte weiße Schafe zu zählen? Da schläft man ja ein!

Euer Oskar (Tom schläft gerade)!