Abbildungen der Familie Blankenhorn

Geschichte

1842 gründeten die Brüder Nikolaus, Adolph Friedrich und Jakob Wilhelm Blankenhorn aus dem badischen Müllheim das Weingut. Sie machten über zwei Jahre hinweg, mit zeitweise 200 Arbeitskräften, ein bis dahin ungenutztes und verwildertes Hanggrundstück oberhalb von Ihringen für den Weinbau nutzbar. Bei der Bepflanzung ab 1844 nutzte die Familie ihre guten Kontakte in der Weinwelt. Mit Setzlingen aus dem Rheingau für den Riesling, Pfälzer Traminer aus den Weinbergen von Reichsrat von Buhl und Spätburgunder aus der burgundischen Grand Cru-Lage Clos de Vougeot hatte man beste Startbedingungen. Mit der ersten Ernte 1847 wurde der noch heute erhaltene Gewölbekeller fertiggestellt.

Blick auf das Weingut am Blankenhornsberg und den Schwarzwald

Der Sohn von Adolph Friedrich, Professor Dr. Adolph Blankenhorn, war der Mitbegründer der deutschen Weinbauwissenschaften. Nach seiner Promotion bei Prof. Robert Bunsen an der Universität Heidelberg, kehrte er in die elterlichen Betriebe zurück. Er nutzte das Weingut als Versuchsstation für seine weinbaulichen und önologischen Untersuchungen. Aus eigenen Geldmitteln gründete er 1867 ein Önologisches Institut in Karlsruhe und brachte 1870 die wissenschaftliche Zeitschrift „Annalen der Önologie“ heraus. Bei der Entwicklung der Pfropfrebe zur Bekämpfung der Reblaus hatte Blankenhorn entscheidenden Anteil.

Prof. Blankenhorn engagierte sich auch sehr für den Berufsstand. Er war 1874 Mitbegründer des badischen und des deutschen Weinbauvereins, dessen erster Präsident er war. Seine Leistungen für die Weinbauwissenschaften und den Berufsstand machten ihn europaweit bekannt. Er wurde dafür 1878 mit einer Goldmedaille bei der Weltausstellung in Paris geehrt.

Blick auf Rebhäuschen im Blankenhornsberg Doktorgarten

Aus gesundheitlichen Gründen musste Blankenhorn ab 1880 bereits seine wissenschaftlichen Arbeiten einschränken und verstarb bereits 1906 in Konstanz am Bodensee, wo er ab 1898 lebte. Die Familie Blankenhorn bewirtschaftete das Weingut weiter. Nach dem Ersten Weltkrieg 1919 verkaufte sie den Besitz an die Badische Landwirtschaftskammer. Der Betrieb wurde 1933 durch den Reichsnährstand verstaatlicht. Dieser Reichsnährstand vereinnahmte ab 1933 im Agrarbereich alle Aktivitäten und das Vermögen der Verbände. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging das Weingut in den Besitz des Landes Baden-Württemberg über und das Anwesen wurde als Versuchs- und Lehrgut dem Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg angegliedert.